Rački

[545] Rački (spr. ratschki), Franjo, kroat. Geschichts- und Altertumsforscher, geb. 25. Nov. 1829 in Fuccine (Fuzina) bei Fiume, gest. 13. Febr. 1894 in Agram, studierte in Zeug und Wien Theologie, wurde 1852 Priester und Professor der Kirchengeschichte und des Kirchenrechts in Zeug, war 1857–60 Kanonikus des illyrischen Kapitels in Rom und seit 1866 Präsident der südslawischen Universität zu Agram. Von seinen Werken (in kroatischer Sprache) sind hervorzuheben: »Zeitalter und Wirksamkeit der Slawenapostel Cyrill und Method« (Agram 1857–59, 2 Bde.); »Die slawische Schrift« (das. 1861); »Fragmente aus dem kroatischen Staatsrecht« (Wien 1861); die Ausgabe des von ihm in Rom kopierten sogen. Assemannischen Evangeliums (mit Jagic, Agram 1865); »Documenta historiae chroaticae periodum antiquam illustrantis« (das. 1877); ferner Arbeiten über die südslawische Geschichte, die Bogomilen und Patarener (in der von ihm gegründeten Zeitschrift »Knjiżevnik«, im »Rad« und den »Starine« der südslawischen Akademie, zum Teil auch separat erschienen) und zahlreiche Abhandlungen, Kritiken und Publikationen alter Schriftdenkmäler. Als Mitglied des kroatischen Landtags sowie des Pester Reichstags war R. auch an den Ausgleichsverhandlungen zwischen Ungarn u. Kroatien beteiligt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 545.
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