Ramberg [2]

[585] Ramberg, 1) Johann Heinrich, Maler, geb. 22. Juli 1763 in Hannover, gest. daselbst 6. Juli 1840, bildete sich auf der Malerakademie in London, besonders unter Reynolds' Leitung, aus. Nachdem er seit 1788 Italien besucht, war er in Hannover als Geschichts- und Genremaler tätig. Bedeutender als seine meist sehr flüchtig behandelten Historienbilder sind seine Zeichnungen, von denen die zu »Reineke Fuchs« und »Eulenspiegel« sowie die zur Göschenschen Prachtausgabe von Wielands Werken am bekanntesten sind. Vgl. Hoffmeister, Johann Heinrich R., in seinen Werken dargestellt (Hannov. 1877).

2) Artur, Freiherr von, Maler, geb. 4. Sept. 1819 in Wien, gest 5. Febr. 1875 in München, wurde von seinem Großoheim (s. Ramberg 1) zu Hannover in die Kunst eingeführt, verbrachte seine Jugendjahre in Italien, Ungarn und Steiermark, bezog 1840 die Universität Prag, wo er sich gleichzeitig der Kunst widmete, ward 1842 Schüler der Akademie in Dresden unter J. Hübner und malte dort unter anderm: die Zwergenhochzeit, nach Goethe, und Kaiser Heinrich I. im Kampf mit den Ungarn. 1850 siedelte er nach München über, wo er eine Reihe von Genrebildern vorwiegend heitern Charakters und Illustrationen zu Schiller ausführte, und 1860 erhielt er einen Ruf als Professor an die Kunstschule in Weimar, von wo er 1866 in gleicher Eigenschaft an die Münchener Akademie berufen ward. Hier entstanden unter anderm der Hofhalt Friedrichs II. in Palermo (im Maximilianeum), die Genrebilder: Begegnung auf dem See, am Stickrahmen und Einladung zur Kahnfahrt und die Kompositionen zu Goethes »Hermann und Dorothea« und Voß' »Luise«, die durch die Anmut der Darstellung großen Beifall fanden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 585.
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