Reichsfechtschule

[734] Reichsfechtschule, der Name eines am 13. Okt. 1880 gegründeten und über ganz Deutschland verbreiteten Vereins, der bezweckt, durch Sammlung freiwilliger Beiträge aller Art (kleine Geldbeträge, Zigarrenabschnitte, Briefmarken etc., also fechten in der Vulgärbedeutung von betteln gebraucht) Mittel zu schaffen zur Errichtung und Unterhaltung von Waisenhäusern im Deutschen Reiche. Die Anregung zur Verwendung derartig gesammelter Gelder ging 1876 von dem Redakteur des »Lahrer Hinkenden Boten«, Oberingenieur Bürklin in Karlsruhe, aus; die Gründung des Vereins erfolgte nach dem Plan des Versicherungsinspektors H. Nadermann in Magdeburg, wo sich auch der Sitz des Vereins befindet. Bis 1900 waren vier Waisenhäuser: in Lahr in Baden (eröffnet 25. Mai 1885), in Magdeburg (eröffnet 1. April 1886), in Schwabach in Bayern (eröffnet 1. Sept.[734] 1886) und in Salzwedel (eröffnet 29. Aug. 1899) errichtet, in denen 225 Kinder Unterkunft finden. Das Organ der R. ist die seit 1881 in Magdeburg erscheinende »Deutsche R.«

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 734-735.
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