Sagan [2]

[415] Sagan, Hauptstadt des gleichnamigen Kreises und Fürstentums im preuß. Regbez. Liegnitz, am Bober, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Sommerfeld-Breslau, S.-Hansdorf, S.-Kottbus u.a., 114 m ü. M., hat eine große evangelische und 3 kath. Kirchen, Synagoge, ein schönes Schloß (einst Wohnsitz Wallensteins, der 1629–30 Kepler hier bei sich hatte) mit Park und vorzüglichen Sammlungen und (1905) mit der Garnison (eine reitende Abteilung Feldartillerie Nr. 5) 14,208 Einw., davon 3243 Katholiken und 113 Juden, die starke Tuchfabrikation und Wollspinnerei (3000 Arbeiter), Woll- und Leinweberei, Flachsgarnspinnerei, Färberei, Holzschleiferei, Strumpfwirkerei, Webgeschirrfabrikation und Bierbrauerei betreiben.

Wappen von Sagau.
Wappen von Sagau.

S. hat ein Gymnasium, ein Schullehrerseminar, eine Präparanden- und eine Strafanstalt, ein Waisen- und ein Rettungshaus und ist Sitz eines Amtsgerichts, eines Hauptsteueramts und einer Reichsbanknebenstelle. Vgl. Leipelt, Geschichte der Stadt und des Herzogtums S. (Sorau 1853).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 415.
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