Saint-Arnaud

[429] Saint-Arnaud (spr. ßängt-arnō), Jacques Leroy de, Marschall von Frankreich, geb. 20. Aug. 1796 in Bordeaux, gest. 29. Sept. 1854, trat 1815 als exaltierter Royalist in die Leibgarde Ludwigs XVIII., nahm 1822–30 am griechischen Freiheitskampf teil. 1837 ward er zur Fremdenlegion nach Afrika versetzt. Hier erwarb er sich den Ruf eines tapfern, umsichtigen und wohlunterrichteten, aber auch zu Gewalttaten und Erpressungen geneigten Offiziers und ward 1847 Brigadegeneral. 1850 befehligte er die Provinz Konstantine. Abenteuerlustig und arg verschuldet, schloß er sich dem Prinz-Präsidenten Napoleon an und wurde 26. Okt. 1851 zum Kriegsminister ernannt. Mit Energie und großer Umsicht leitete S. die Vorbereitungen zum Staatsstreich vom 2. Dez. 1851 und dessen Durchführung. Am 2. Dez. 1852 wurde S. zum Marschall, später auch zum Großstallmeister des Kaisers und 1854 im Krimkrieg zum Oberbefehlshaber der verbündeten Armee ernannt. Er erfocht 20. Sept. den Sieg an der Alma. Doch mußte er wegen Krankheit den Oberbefehl an Canrobert abgeben und starb an Bord des Bertholet, der ihn nach Frankreich zurückbringen sollte. Vgl. »Lettres du maréchal de S.« (2. Aufl., Par. 1846, 2 Bde.); Cabrol, Le maréchal de S.en Crimée (das. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 429.
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