Saintes

[435] Saintes (spr. ßängt'), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Niedercharente, aut linken Ufer der schiffbaren Charente, über die eine Drahtbrücke zum Faubourg des Dames führt, an den Linien Niort-Bordeaux und La Rochelle-Angoulême der Staatsbahnen und der Dampfstraßenbahn S.-Saujon gelegen, besitzt mehrere römische Bauwerke, darunter den Triumphbogen des Germanicus und Reste eines Amphitheaters (für mehr als 20,000 Zuschauer), ferner die im 16. Jahrh. im gotischen Stil umgebaute Kathedrale St.-Pierre, die romanischen Kirchen (aus dem 11. und 12. Jahrh.) St.-Eutrope (mit Krypte und schönem Turm) und Notre-Dame (mit schöner Fassade und Glockenturm) und ein Denkmal Palissys. Die Stadt zählt (1901) 15,590 (als Gemeinde 18,219) Einw., die Fabrikation von Fässern und Metallwaren sowie Handel mit Getreide, Wein, Branntwein etc. betreiben. Sie ist Sitz eines Assisenhofs und eines Handelsgerichts, hat ein Collège, eine Bibliothek von 26,000 Bänden, ein Antiquitätenmuseum und eine Ackerbaukammer. – S. war zur Römerzeit als Mediolanum Santonum eine blühende Stadt und bis 1790 Hauptort der Saintonge (s. d.) und Bischofssitz. Vgl. Chaudruc de Crazannes, Antiquités de la ville de S. (Par. 1820); Xambeu, Histoire du collége de S. (Saintes 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 435.
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