Schaible

[683] Schaible, Karl Heinrich, Schriftsteller, geb. 7. April 1824 in Offenburg, gest. im Oktober 1899 in Heidelberg, studierte in Heidelberg Medizin, beteiligte sich an der politischen Bewegung von 1848 und wurde während des badischen Aufstandes 1849 Kriegskommissar in Offenburg. Nach dem Scheitern des Aufstandes flüchtete er nach der Schweiz und vollendete in Basel sein medizinisches Studium. In London übte er die ärztliche Praxis aus, wendete sich dann dem Sprachunterricht zu, wurde Examinator für deutsche Sprache und Literatur an der Universität London sowie Professor an der Kriegsakademie in Woolwich und kehrte 1883 nach Deutschland zurück. Unter seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: »Gesundheitsdienst im Krieg und Frieden« (Wien 1868); »Über die Todes- und Freiheitsstrafe« (Berl. 1869); »Selbsthilfe auf dem Schlachtfelde« (1870); »Deutsche Stich- und Hiebworte« (Straßb. 1879); »Geschichte der Deutschen in England bis zum Ende des 18. Jahrhunderts« (das. 1885); »Shakespeare der Autor seiner Dramen« (Heidelb. 1889); »Die Juden in England« (Karlsr. 1890); »Deutschland vor 100 Jahren. Die Einnahme von Mainz im Jahre 1792« (das. 1892); »Die höhere Frauenbildung in Großbritannien« (das. 1894) und »Die Frau im Altertum« (das. 1898); ferner »Siebenunddreißig Jahre aus dem Leben eines Exilierten« (1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 683.
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