Schattierung

[704] Schattierung, in der Malerei die Veränderung, die durch die verschiedenen Grade der Stärke des darauf fallenden Lichtes in ein und derselben Farbe hervorgebracht wird, wodurch Mittelfarben oder Tinten entstehen, die zur Mannigfaltigkeit des Kolorits gehören. Beim Zeichnen mit Bleistift, Feder und Tusche hat man drei Manieren des Schattierens: das Schraffieren, das Rieseln oder Gravieren und das Tuschen. Im Schraffieren zeichnet man die Schatten mit parallelen Strichen von gelindem Ansatz, deren Mitte stärker ausgedrückt wird; das Rieseln geschieht durch kleine krumme Striche, die gegen das Licht zu immer weiter auseinandergesetzt werden; das Tuschen besteht im Überziehen mit einer dunkeln Farbe; wird Tuschen und Schraffieren zugleich angewandt, so heißt es Rußen. Vgl. Seeberger, Grundzüge der perspektivischen Schattenlehre (2. Aufl., Regensb. 1880); Rieß, Schattierungskunde (Stuttg. 1871; kürzere Schrift, das. 1884); Göller, Lehrbuch der Schattenkonstruktion (das. 1895); Volland, Die Schattenkonstruktion (Leipz. 1898); Kleiber, Angewandte Perspektive (4. Aufl., das. 1904); Bonderlinn, Schattenkonstruktionen (das. 1904, Sammlung Göschen); Eggers, Lehrbuch der Schattenkonstruktion (das. 1902); Hempel, Schattenkonstruktionen (das. 1906). In bezug auf die S. in der Malerei mit Farben vergleiche man die bei Malerei, Aquarellmalerei etc. angegebenen Lehrbücher.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 704.
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