Schischkin

[812] Schischkin, 1) Nikolaj Pawlowitsch, russ. Diplomat, geb. 1830, wurde 1859–68 als diplomatischer Agent in verschiedenen Balkanländern verwendet, wurde 1875 Gesandter in Washington, 1880 in Athen und 1884 in Stockholm, 1891 Adjunkt des Ministers des Äußern. Er leitete das Ministerium während der Krankheit und nach dem Tode von Giers (1895) und nach dem Tode des Fürsten Lobanow (1896) und begleitete 1896 den Zaren auf seinem Besuch in Paris, wurde aber 1897 zum Mitglied des Reichsrats ernannt.

2) Iwan Iwanowitsch, russ. Maler, geb. 13. Jan. 1831 in Jelabuga (Gouv. Wjatka), gest. 26. März 1898 in St. Petersburg, bildete sich auf der Moskauer Akademie, an der er 1873 Professor wurde, und seit 1861 mehrere Jahre im Ausland, in München, Zürich und Genf, wo Koller und Calame auf ihn einwirkten, zuletzt in Düsseldorf. In seinen Landschaften, die meist einen schwermütigen, träumerischen Charakter haben, hat er ganz Rußland, vom unwirtlichen Norden bis zu den Ufern des Schwarzen Meeres, geschildert, am häufigsten aber den russischen Fichtenwald. Einige seiner besten Bilder (Holzfällen im Walde, niedergebrannter Wald, Waldesdickicht u.a.) besitzt die Tretjakowsche Galerie in Moskau, andre das Alexandermuseum und die Akademie in Petersburg, der russische Kaiser etc. Ebenso bedeutend sind seine Federzeichnungen und seine Radierungen, von denen A. F. Marcks in Petersburg 60 herausgegeben hat.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 812.
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