Schröder [2]

[46] Schröder, Musikerfamilie, Söhne des Musikdirektors und Komponisten Karl S. in Quedlinburg (gest. 1889 in Berlin, Opern: »Pizarro« und »Walpurgisnacht«): Hermann, geb. 28. Juli 1843 in Quedlinburg, seit 1885 Violinlehrer am königlichen Institut für Kirchenmusik in Berlin, daneben Leiter eines eignen Musikinstituts (seit 1873), Komponist, Verfasser einer Violinschule etc.; Karl, Cellovirtuos, geb. 18. Dez. 1848 in Quedlinburg, Schüler von Drechsler in Dessau, 1862 Mitglied der Sondershäuser Hofkapelle, 1871–73 auf Konzertreisen mit seinen Brüdern (Streichquartett), 1873 erster Cellist der Braunschweiger Hofkapelle, 1880 erster Cellist im Gewandhaus und Theaterorchester und Lehrer am Konservatorium in Leipzig, 1881 Hofkapellmeister in Sondershausen, wo er ein Konservatorium begründete, das er 1886 seinem Nachfolger Ad. Schulze abtrat, sodann für eine Saison Kapellmeister der Deutschen Oper in Rotterdam und ein Jahr lang erster Kapellmeister der Berliner Hofoper, 1888 Kapellmeister am Stadttheater in Hamburg und 1890–1907 wieder Hofkapellmeister und Direktor des nunmehrigen fürstlichen Konservatoriums in Sondershausen; lebt in Leipzig. Außer zahlreichen meist instruktiven Werken für Violoncell (Etüden, Konzert, Kapricen, Schule etc.) schrieb Karl S. drei OpernAspasia«, 1892, »Der Asket«, 1893; »Die Palikarin«, 1906), eine Symphonie und gab Katechismen des »Dirigierens«, des »Violoncellspiels« und »Violinspiels« heraus. Der jüngste der Brüder, Alwin, geb. 15. Juni 1855 in Neuhaldensleben, war ursprünglich Violinist, im Quartett Violaspieler, ging aber später zum Violoncell über und wurde 1880 Nachfolger seines Bruders im Gewandhausorchester zu Leipzig. Seit 1895 lebt er in Boston.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 46.
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