Servilĭus

[378] Servilĭus, römisches, ursprünglich patrizisches, sodann auch plebejisches Geschlecht, dessen namhafteste Glieder sind: 1) Quintus S. Cäpio, erlitt 105 als Prokonsul mit dem Konsul Cn. Manlius von den Cimbern an der Rhone eine schwere Niederlage, wurde deshalb des Oberbefehls entsetzt und 95 von dem deshalb immer noch erzürnten Volk auf eine wegen Erpressungen in den Provinzen erhobene Anklage hin verbannt. Er starb in Smyrna. – 2) Gaius S. Glaucia, war 100 v. Chr. Prätor und wurde als Genosse des Saturninus (s. d.) in dem Aufruhr dieses Jahres erschlagen. – 3) Publius S. Vatia Isauricus, Konsul 79 v. Chr., bekriegte als Prokonsul 78–74 die kleinasiatischen Seeräuber und unterwarf Kilikien und Isaurien, wofür er einen Triumph und den Beinamen Isauricus erhielt. Er starb 44. – 4) P. S. Rullus, Volkstribun 63 v. Chr., brachte, um das Volk für Cäsar zu gewinnen, einen Gesetzvorschlag behufs Verteilung der kampanischen Staatsländereien ein, der aber von Cicero als Konsul in vier Reden »De lege agraria«, von denen die erste zum Teil, die vierte ganz verloren ist, bekämpft wurde und nicht durchging. – 5) P. S. Casca, Volkstribun 43 v. Chr., war Mitglied der Verschwörung gegen Cäsar und führte gegen ihn den ersten Streich. Nach der Schlacht bei Philippi (43) fand auch er seinen Tod.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 378.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika