Shaw [2]

[403] Shaw (spr. schao, 1) Henry Wheeler, unter dem Pseudonym Josh Billing bekannter amerikan. Humorist, geb. 21. April 1818 in Lanesborough (Mass.), gest. 14. Okt. 1885 in Monterey (Kalifornien), gab, während er als Journalist in New York tätig war, eine Reihe von humoristischen Schriften heraus, deren Witz er leider durch eine gesuchte falsche Orthographie beeinträchtigte. Unter ihnen befinden sich das Jahrbuch »Josh Billing's Farmers' Allminax« (von 1870–80), »Josh Billing, his sayings« (1866), »Josh Billing on ice« (1875), »Every body's friend« (1876), »Josh Billing's trump cards«, »Josh Billing's spice box« (1881) u. a. Vgl. F. S. Smith, Life of Josh Billing (New York 1883).

2) Robert Barkley, engl. Reisender, geb. 12. Juli 1839 bei London, gest. 15. Juni 1879 in Mandalai (Hinterindien), studierte in Cambridge, ging dann nach Indien, machte seit 1868 verschiedene Reisen im Himalaja und drang 1868 bis Jarkand und Kaschgar vor. Ebendorthin zog er 1870 mit Forsyth (s. d.), trat dann 1871 in die Dienste der Regierung, kam 1874 als politischer Agent an den Hof des Emirs von Kaschgar und 1877 als Resident nach Mandalai. Er schrieb: »Visits to High Tartary« (Lond. 1871; deutsch, Jena 1872); »A sketch of the Turki language« (Lahor 1875).

3) George Bernard, engl. Schriftsteller, geb. 26. Juli 1856 in Dublin, kam 1876 nach London, machte sich als sozialistischer Agitator und moderner Kunstkritiker bekannt, entfaltete als Mitarbeiter am »Star«, »World« und »Saturday Review« eine starke journalistische Tätigkeit als Wagner- und Ibsenapostel (vgl. seine Essays »The quintessence of Ibsenism«, 1891, und »The perfect Wagnerits«, 1898). Auf mehrere Romane, die er 1880–83 veröffentlichte, darunter »An unsocial socialist«, ließ er die Dramen »Plays, pleasant and unpleasant« (7 Stücke, 1898) und »Three plays for Puritans« (1900) folgen, in denen er als Schüler Ibsens hinsichtlich des detailierenden Realismus in der Milieuschilderung und Charakteristik auftritt, doch fehlt seiner überkalten satirischen Tendenz der warme Hauch der Poesie des Vorbildes. S. erscheint als Techniker und Programmatiker wie ein moderner Ben Jonson. Seine jüngste Veröffentlichung sind die: »Dramatic opinions and essays« (Lond. 1907, 2 Bde.). Seine wichtigsten Dramen wurden von Trebitsch ins Deutsche übersetzt (Berl. 1903–07). Vgl. Mencken, G. B. S., his plays, a critical analysis (Boston 1905).

4) Georg, s. Shw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 403.
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