Skobelew

[529] Skobelew, Michael Dimitrijewitsch, russ. General, geb. 1841, gest. 7. Juli 1882 in Moskau, trat 1861 in ein Gardekavallerieregiment, kämpfte als Leutnant 1863 in Polen, ward 1866 in den Generalstab berufen und 1869 nach Turkistan entsandt, zeichnete sich 1871 und 1872 als Stabsrittmeister durch treffliche Rekognoszierungen aus, bei denen das alte Bett des Oxus entdeckt und wichtiges Material für den Feldzug gegen Chiwa gesammelt wurden, war 1873 beim Sturm auf Chiwa der erste in der Stadt, eroberte als General 1875 Chokand und ward Gouverneur von Ferghana. 1877 Divisionskommandeur, erstürmte er im Kriege gegen die Türken 3. Sept. Lowatz, befehligte vor Plewna den linken Flügel, eroberte 11. Sept. unter ungeheuerm Verlust mehrere Schanzen, verlor sie am 12. wieder und drang 10. Dez. beim Ausfall Osman Paschas in Plewna ein. Ebenso zeichnete er sich bei dem Vormarsch über den Balkan, der Gefangennahme der Schipka-Armee (9. Jan. 1878) und der Einnahme von Adrianopel aus. 1878 ward er zum Kommandeur des 4. Korps der Okkupationsarmee, 1880 zum Chef der Expedition gegen die Teke in Zentralasien ernannt und erstürmte die Festung Gök-Tepe 24. Jan. 1881. Seit 1881 Gouverneur von Minsk, führte er die deutschfeindliche panslawistische Kriegspartei und galt als der Oberfeldherr in dem von S. sehnlichst erstrebten Entscheidungskampf mit den Deutschen. Vgl. Ossipowitsch, Mich. Dimitr. S., sein Leben etc. (Hannov. 1887); Gradowsky in den »Jahrbüchern für die Armee und Marine« 1886; Wereschtschagin, S. im Türkenkriege und vor Achal Tekke (deutsch, Berl. 1899); Kuropatkin, Geschichte des Feldzugs Skobelews in Turkmenien (deutsch, Mülheim 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 529.
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