Stiehl

[29] Stiehl, Ferdinand, preuß. Schulmann der sogen. Reaktionszeit, geb. 12. April 1812 in Arnoldshain am Feldberg im Taunus (Kreis Altenkirchen), gest. 16. Sept. 1878 in Freiburg im Breisgau, studierte in Bonn und Halle Theologie, ward 1835 Lehrer, 1839 Direktor am Seminar in Neuwied. Minister Eichhorn berief ihn 1844 ins Kultusministerium, in dem er bis zum Geheimen Oberregierungsrat (1855) stieg. S. war Verfasser der vielumstrittenen »Regulative für das Volksschul-, Präparanden- und Seminarwesen« vom 1., 2. und 3. Okt. 1854, hat aber anderseits anerkannte Verdienste namentlich um das Seminarwesen Preußens und der 1866 annektierten Provinzen. Bald nachdem Falk Minister geworden, trat (1. Jan. 1873) S. in Ruhestand. Er veröffentlichte: »Der vaterländische Geschichtsunterricht« (Kobl. 1842); »Aktenstücke zur Geschichte und zum Verständnis der drei preußischen Regulative« (Berl. 1855); »Die Weiterentwickelung der Regulative« (das. 1861); »Meine Stellung zu den drei preußischen Regulativen« (das. 1872). Auch begründete er 1859 das »Zentralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 29.
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