Stoy

[73] Stoy, Karl Volkmar, Pädagog der Herbartischen Schule, geb. 22. Jan. 1815 in Pegau, gest. 23. Jan. 1885 in Jena, studierte in Leipzig und Göttingen Theologie, wurde 1843 in Jena, wo er zugleich eine Erziehungsanstalt gründete, Privatdozent, 1845 Professor, 1857 Schulrat; 1865 folgte er einem Ruf an die Universität in Heidelberg und richtete mit Urlaub 1867–68 in Bielitz (Österreichisch-Schlesien) ein Lehrerseminar nach seinen Grundsätzen ein. Seit 1874[73] wirkte er wieder als Professor in Jena. Er schrieb: »Schule und Leben« (Jena 1844–51, 5 Hefte); »Hauspädagogik in Monologen und Ansprachen« (Leipz. 1855); »Über Haus- und Schulpolizei« (Berl. 1856); »Zwei Tage in englischen Gymnasien« (Leipz. 1860); »Enzyklopädie, Methodologie und Literatur der Pädagogik« (das. 1861, 2. Aufl. 1878); »Organisation des Lehrerseminars« (das. 1869); »Philosophische Propädeutik« (das. 1869–70, 2 Tle.) und zahlreiche Aufsätze in der »Allgemeinen Schulzeitung«, die er 1870–82 herausgab. Stoys »Kleinere Schriften und Aufsätze« wurden von seinem Sohn Heinrich S. herausgegeben (Leipz. 1898, Bd. 1). Vgl. Fröhlich, Dr. K. V. Stoys Leben, Lehre und Wirken (Dresd. 1885); Bliedner, S. und das pädagogische Universitätsseminar (Leipz. 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 73-74.
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