Tacĭtus, Marcus Claudius

[277] Tacĭtus, Marcus Claudius, röm. Kaiser, geb. 200 n. Chr., leitete sein Geschlecht vom Historiker T. ab, dessen Werke er in allen Bibliotheken aufstellen und zehnmal jährlich auf Staatskosten abschreiben ließ. Er wurde nach Kaiser Aurelians Tod und nach einem sechsmonatigen Interregnum 25. Sept. 275 gegen seinen Willen vom Senat, dem das Heer die Wahl übergeben hatte, zum Kaiser erhoben, entsprach durch Milde und Gerechtigkeit dem Vertrauen des Senats, der unter seiner Regierung seine alte Macht wiedererlangt zu haben wähnte, unternahm auch, als 75jähriger Greis, einen Krieg gegen die Alanen, wurde aber schon nach sechs Monaten (im April 276) zu Tyana in Kleinasien von den zügellosen Soldaten erschlagen. Ihm folgte sein Bruder Florianus T., der nach drei Monaten dasselbe Schicksal hatte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 277.
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