Tamaulĭpas

[301] Tamaulĭpas, der nördlichste atlantische Küstenstaat von Mexiko (s. Karte »Mexiko«), im N. durch den Rio Grande von Texas getrennt, im O. begrenzt vom Golf von Mexiko, im S. von Veracruz und San Luis Potosi, im W. von Nuevo Leon, 83,597 qkm groß mit (1900) 218,948 Einw. (2,6 auf 1 qkm), überwiegend Mestizen, etwa 25,000 spanische Kreolen, 10,000 Indianer (Caritzo oder Cometrudo, Garza und einige Huasteca) und 300 Neger. An der Küste ziehen sich viele Lagunen hin, darunter die langgestreckte Laguna del Madre, während gute Häfen von Natur fehlen. Bei Tampico, an der Panucomündung, konnte aber durch Seedämme ein brauchbarer Kunsthafen geschaffen werden, von dem aus Eisenbahnen nach San Luis Potosi und Monterey führen. Auf die niedrige alluviale Küstenebene folgt ein tertiärer Streifen, an den sich das mesozoische Hochland anschließt. Außer dem Rio Grande sind von Flüssen nur der Tigré und Santander zu nennen. Das Klima ist an der Küste heiß und ungesund, im Innern aber angenehm. Wichtiger als der Anbau von Agaven, Zuckerrohr, Baumwolle, Reis, Mais ist die Viehzucht (Pferde, Maultiere, Rinder). Silber, Kupfer, Blei und Steinkohlen werden wenig ausgebeutet. An der Küste wird etwas Salz gewonnen. Hauptstadt ist Victoria (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 301.
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