Udaipur

[865] Udaipur (Meywar, Mewar), britisch-ind. Vasallenstaat in der Provinz Radschputana (s. Karte »Ostindien«), 32,814 qkm mit (1901) 1,018,805 Einw., meist Hindu, ist im S. gebirgig und durch die Quellflüsse des Banas gut bewässert und mit Weizen, Gerste, Baumwolle, Mohn, Zuckerrohr angebaut, im N. großenteils Heide und nur zur Regenzeit oder durch künstliche Bewässerung kultivierbar. Reiche Lager von Eisen, Kupfer, Zink und Bausteinen liefern Material zu Waffen und Kunstbauten; Salz wird aus zahlreichen Quellen gewonnen. Die Bevölkerung wohnt meist in stattlichen Dörfern, in den Arawalibergen hausen die Bhil, Mina und Mhair. Die Einkünfte[865] des Hindufürsten mit dem Titel Maharana (»Großkönig«), eines Hindu mit höchstem Rang unter den Dynastien Radschputanas, betragen 2 Mill. Rupien, der Tribut an die englische Regierung 25,000 Pfd. Sterl. Die Armee besteht aus 6240 Mann Kavallerie und 15,100 Mann Infanterie mit 538 Geschützen. – Die gleichnamige Hauptstadt, eine der prächtigsten Städte Indiens, von starker Mauer umgeben, hat verfallene Forts, mehrere Paläste des Fürsten, einen großen Hindutempel und (1901) 45,976 Einw. (29,170 Hindu, 9585 Mohammedaner, 4520 Dschaina, 2511 Naturanbeter, 160 Christen).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 865-866.
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