Vela, Vincenzo

[6] Vela, Vincenzo, ital. Bildhauer, geb. 1822 zu Ligornetto im Tessin, gest. daselbst 3. Okt. 1891, war anfangs Steinmetzlehrling in den Steinbrüchen von Viggio, kam dann in das Atelier des Bildhauers Cacciatori in Mailand und ging 1847 nach Rom, wo er das Modell zu einem Spartacus begann. In seine Heimat als Soldat zurückgerufen, machte er 1848 den österreichisch-piemontesischen Krieg mit und vollendete nach dessen Beendigung den Spartacus (1848, jetzt in Petersburg in Privatbesitz). Er nahm später seinen Wohnsitz in Turin, wo er eine umfangreiche Tätigkeit auf dem Gebiete der idealen und monumentalen Plastik entfaltete. Seine Hauptwerke sind: Hoffnung und Resignation, eine Statue für das Grab Donizettis in Bergamo, die Statue der Betrübnis (Grabfigur für die Familie Ciani in Lugano), die Brunnenfigur Wilhelm Tells (daselbst), das Standbild A. Rosminis in Stresa, die knieenden Figuren der 1855 gestorbenen Königinnen von Sardinien Maria Therese und Maria Adelaide in der Kirche della Consolata zu Turin (1861), das Standbild des Ministers Balbo auf der Ajuola Balbo in Turin, das Viktor Emanuels II. für das Rathaus daselbst, Frankreich und Italien, der sterbende Napoleon I. (1867, Schloß in Versailles), der Frühling, Kolumbus und Amerika, die Statue Correggios für dessen Geburtsort (1880) und die Opfer des Gotthardtunnels (Relief). 1867[6] zog er sich nach seinem Geburtsort zurück. Vgl. R. Manzoni, Vincenzo V. (Mail. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 6-7.
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