Vogeler

[210] Vogeler, Heinrich, Maler und Radierer, geb. 12. Dez. 1872 in Bremen, besuchte 1891–93 die Düsseldorfer Akademie und ließ sich 1894 in Worpswede nieder, wo er, mit Ausnahme von Studienreisen, die ihn nach Belgien und Holland, Paris und Italien führten, Sommer und Winter in einem von ihm selbst erbauten Hause lebt und innerhalb der dortigen Künstlerkolonie eine durchaus selbständige Richtung behauptet. Seine Werke behandeln entweder Märchenstoffe oder Motive aus dem Leben des Künstlers in poetisch verklärender Weise. Von den Gemälden seien Wintermärchen (1897), Frühling (1898), Heimkehr (1899), Maimorgen, Verkündigung (1901), mein Haus (in der Dresdener Galerie), Juninacht und Mühle im Teufelsmoor, von den Radierungen die zu Gerhart Hauptmanns »Versunkener Glocke« (12 Blatt in Mappe) und die Folge »An den Frühling« (10 Blatt in Mappe, Berlin 1899) genannt. V. hat auch die Neueinrichtung der »Güldenkammer« im Bremer Rathaus geschaffen und sich auch sonst auf kunstgewerblichem Gebiete (Zimmereinrichtungen, Gartenbau, Metallarbeiten, Schmuck etc.) sowie auf dem des Buchgewerbes (Exlibris, Buchschmuck) betätigt. Er veröffentlichte die Gedichtsammlung »Dir« (2. Aufl., Berl. 1907). Vgl. Rilke, Worpswede (2. Aufl., Bielef. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 210.
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