Wehl

[459] Wehl, Feodor (eigentlich F. von Wehlen), Schriftsteller, geb. 19. Febr. 1821 zu Waldenburg in Schlesien, gest. 22. Jan. 1890 in Hamburg, studierte in Berlin und Jena Philosophie, lebte dann längere Zeit als Redakteur und Feuilletonist in Berlin, Hamburg und Dresden und wurde 1869 artistischer Direktor, 1874 Generalintendant des Hoftheaters in Stuttgart, in welcher Stellung er bis 1884 verblieb. Seitdem lebte er in Hamburg als Redakteur der »Hamburger Reform«. W. schrieb außer einer Reihe kleiner Lustspiele (»Die Tante aus Schwaben«, »Alter schützt vor Torheit nicht«, »Ein Bräutigam, der seine Braut verheiratet« u. a.), die mit seinen größern Stücken in 6 Bänden (Leipz. 1864–85; Bd. 1–3 in 2. Aufl. 1882–89) gesammelt erschienen, zahlreiche Novelletten, Erzählungen und Aufsätze verschiedenen Inhalts. Auch Gedichte (»Vom Herzen zum Herzen«, Leipz. 1867) hat er veröffentlicht. Von gewissem Wert sind seine literargeschichtlichen und dramaturgischen Werke: »Hamburgs Literaturleben im 18. Jahrhundert« (Leipz. 1856); »Didaskalien« (das. 1867); »Fünfzehn Jahre Stuttgarter Hoftheaterleitung« (Hamb. 1886); »Das junge Deutschland« (das. 1886); »Der Ruhm im Sterben« (das. 1886); »Theodor Storm, ein Bild seines Lebens und Schaffens« (Altona 1888); »Zeit und Menschen, Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 1863–1884« (das. 1889); »Aus dem frühern Frankreich« (Minden 1889). Aus seinem Nachlaß erschienen: »Dramaturgische Bausteine«, gesammelte Aufsätze (hrsg. von E. Kilian, Oldenb. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 459.
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