Baron [2]

[343] Baron (spr. Barong), 1) Michel, geb. 1633 zu Issoudun; anfangs Kaufmann, änderte seinen Namen Boyron in B. u. wurde Schauspieler. Er fand den größten Beifall u. st. 1655. 2) Michel, Sohn des Vor., geb. 1652 zu Paris, ebenfalls Schauspieler, Moliére's Freund; nachdem er 1691–1720 gefeiert hatte, betrat er die Bühne wieder; bei einer Darstellung des Cid verwundete er sich als Diego, den Degen mit dem Fuße fortstoßend, u. st. an den Folgender Verwundung 1729. Er war auch Lustspieldichter; seine Stücke, z.B. L'homme à bonne fortune, La coquette, La fausse prudente u. L'Andrienne sind noch hier u. da auf dem Repertoir; gesammelt als Pièces de théâtre, Par. 1760. 3) Robert, englischer Dichter; lebte unter Karl I. u. Cromwell; er schr.: Mirza, Gripus u. Hegio u.a. Tragödien u. Schäferspiele, auch einen Roman: Die Cyprische Akademie. 4) Ernst Gottlieb, geb. 1696 zu Breslau, Lautenist, besuchte die Universitäten Leipzig u. Halle, ließ sich nach einigen Reisen in Nürnberg nieder, kam 1728 als Hoflautenist nach Gotha u. st. 1760. Er schr.: Untersuchung des Instrumentes der Laute, Nürnb. 1727. 5) Bernard, Kupferstecher, geb. zu Paris um 1700, st. in London 1762; er stach vornehmlich nach Van Dyk.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 343.
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