Blanchard

[843] Blanchard (spr. Blangschar), 1) Jacques, geb. 1600, Historienmaler, ging nach Italien, wo er die Venetianische Malerei zum Muster nahm, lebte eine Zeit lang in Turin, wo er für den Herzog von Savoyen 8 große Bilder (die Liebe der Venus u. des Adonis) malte, ging dann nach Paris u. st. hier 1638. Seine vorzüglichsten Werke sind: Ausgießung des Heiligen Geistes, Johannes auf Patmos, St. Andreas; im Louvre befinden sich von ihm eine Charitas u. 2 heilige Familien. 2) François, geb. 1738 in Andelys im französischen Departement Eure, war stets damit beschäftigt, die Kunst zu fliegen zu erfinden, u. machte, Montgolfiers Entdeckung benutzend, 1784 seine erste Luftreise; 1785 schiffte er mit Jefferies von Dover über den Kanal nach Calais; bei einer Reise durch Deutschland wurde er wegen revolutionärer Äußerungen 1793 auf die Festung Kufstein gesetzt, doch bald wieder freigelassen; er erfand 1797 den Fallschirm u. st. 1809, nachdem er bis 1807 66 Luftreifen gemacht hatte. Seine Gattin, ebenfalls Luftschifferin, kam auf ihrer 67. Fahrt, wo sie in der Luft ein Feuerwerk losbrennen wollte, durch Entzündung des Ballons 1819 in Paris zu Tivoli um.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 843.
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