Carrière [2]

[712] Carrière (spr. Karriähr), Moritz, geb. 5. März 1817 in Griedel im Großherzogthum Hessen, studirte in Gießen, Göttingen u. Berlin Philosophie u. bereiste einige Jahre Italien; 1842 begann er seine philosophischen Vorlesungen an der Universität in Gießen, wo er 1849 Professor wurde, u. folgte 1855 einem Rufe als Professor der Kunstgeschichte nach München. Gegen Pantheisten u. Deisten strebt er einen selbständigen u. unendlichen Gott, der sich in der Natur u. Geschichte offenbart, zur Anschauung zu bringen. Er schr.: De Aristotele Platonis amico, Gött. 1837; Vom Geist, Weilb. 1841; Die Religion in ihrem Begriff, ihrer weltgeschichtlichen Entwickelung u. Vollendung, ebd. 1841; Der Kölner Dom als freie deutsche Kirche, Stuttg. 1843; Abälard u. Heloise, Gießen 1844; Über die philosophische Weltanschauung der Reformationszeit, Stuttg. 1846; Die letzte Nacht der Girondisten (über die Unsterblichkeit), Gieß. 1849; Religiöse Reden u. Betrachtungen für das deutsche Volk, Lpz. 1850, 2. Aufl. 1856; dazu als Beigabe: Erbauungsbuch für Denkende in alten u. neuen Dichterworten, Frkft. 1857; Das Wesen u. die Formen der Poesie, Lpz. 1854; Kaulbachs Shakspearegallerie erläutert, Berl. 1856 ff.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 712.
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