Celsus

[796] Celsus. I. Fürsten: 1) Titus Cornelius, war in Afrika 265 n. Chr. Tribun u. wurde von dem Proconsul der Provinz als Gegenkaiser des Gallienus ernannt, aber schon nach 7 Tagen erschlagen u. sein Bild gekreuziget. II. Schriftsteller: 2) Aulus Aurelius Cornelius C., römischer Arzt, der wahrscheinlich unter Augustus lebte, von dem es aber ungewiß ist, ob er ein praktischer od. blos gelehrter Arzt war. Er schr.: De medi cina libr. VIII. nach den Grundsätzen des Hippokrates u. des Asklepiades, eigentlich nur ein Auszug eines größeren (das den Namen Artes führte u. außer der Medicin, die allein erhalten ist, noch die Landwirthschaft, Kriegskunst u. Redekunst lehrte) herausgegeben zuerst Flor. 1478, Fol.; Ven. 1524, Fol.; Aldina, Ven. 1528, u.ö., von Krause, Lpz. 1766; von Targa, Pad. 1769 u. Ver. 1810; von Valart, Par. 1772; von Fouquier u. Ratier, ebd. 1823; von Milligan, Lond. 1826; deutsch von I. Khüssner, Mainz 1531, Jena 1799; von Ritter, Stuttg. 1840; von Scheller, Braunschweig 1846. Die unter seinem Namen herausgegebene Schrift: De arte dicendi, Köln 1569, Lüneburg 1745, ist von Jul. Severianus. 3) Appulejus, von Centuripa in Sicilien, Arzt in Rom unter Augustus, dem man (fälschlich) das Buch De herbis in Ackermanns Parabilium medicam. scriptores, Nürnb. 1788, zuschreibt; 4) C. Albinovanus, s. Albinovanus; 5) C. Juventius, Vater u. Sohn, lebten unter Vespasian u. Hadrian, u. Letzter war 129 n. Chr. Consul; sie schr.: 39 Bücher Digesten, 20 Bücher Institutionen u. 13 Bücher Briefe; Fragmente in den Pandekten; 6) Epikuräer, nach Anderen Eklektiker im 2. Jahrh. n. Chr.; er s. hr.: Ἀληϑὴς λόγος (Sermo verus), polemische Schrift gegen das Christenthum, welches er, ohne es recht zu kennen, lächerlich zu machen suchte u. gegen welches er die Staatsgewalt anrief; er ist jetzt blos noch aus der Gegenschrift des Origenes (contra Celsum) bekannt; 7) Julius, Grammatiker, lebte im 7. Jahrh. in Constantinopel; er schr.: Vita Caesaris (in der Ausg. Cäsars, Leyd. 1713) u. Commentare zu Cäsar (herausgeg. 1473 mit Cäsar); 8) Minos C. von Siena (Minio Celsi), geb. in Siena, lebte um 1548, war Anhänger der Reformation, floh nach Bündten u. dann nach Basel, wo er noch 1572 bei Peter Perna Corrector war; er schr. u.a.: Artis chem. principes Avicenna! ot Geber, Bas. 1572; In haereticis coërcendis quatenus progredi liceat (sonst dem Lälius Socinus zugeschrieben), Bas. 1577; 2. Ausg. als De haereticis capitali supplicio non afficiendis etc., Bas. 1584; gab auch das N. T. lateinisch u. französisch heraus, ebd. 1572; vgl. Schelhorn, De Mino Celso, Ulm 1748.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 796.
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