Champagny

[856] Champagny (spr. Schangpánji), Jean Baptiste Nompère, Ducde Cadore, geb. 1756 in Raonne, nahm Seedienste u. wurde Schiffscapitän; 1789 von dem Adel von Forez zum Deputirten der Nationalversammlung gewählt, schloß er sich an den 3. Stand an; trat 1791 aus der Nationalversammlung u. lebte als Privatmann, wurde 1793 eingekerkert, aber am 9. Thermidor befreit. Nach dem 18. Brumaire wurde er Staatsrath im Marinedepartement, 1801 Gesandter in Wien, 1804 Minister des Innern, 1807 des Auswärtigen, wo die Unterhandlung mit dem spanischen Hofe, welche die Abdankung Karls IV. u. Ferdinands VII. zur Folge hatte, u. die Feststellung der Heirath Napoleons mit Marie Louise seine wichtigsten Geschäfte waren. 1808 zum Herzog von Cadore ernannt, erhielt er 1811, indem er das Ministerium des Auswärtigen abgab, die Intendantur der Domänen der Krone u. wurde 1813 Senator. Während des Krieges 1812 war er bei Marie Louise Staatssecretär, folgte derselben nach Blois u. wurde nach der Rückkehr der Bourbons dienstlos. Während der 100 Tage wurde er Pair, u. obgleich er diese Würde wieder verlor, berief ihn doch. der König 1819 in die Pairskammer. Er st. 1834.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 856.
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