Coimbra

[247] Coimbra, 1) District der portugiesischen Provinz Beira, 622/5 QM.; 245,000 Ew.; 2) Hauptstadt desselben u. der Provinz, am schiffbaren Mondejo, bekommt Trinkwasser durch eine Wasserleitung (von 20 Bogen); schlecht gebaut, Kathedrale (sonst Jesuitenkirche), Bischof, klassische u. Vorbereitungsschule, großes Hospital u. Hospiz, mehrere Klöster (Augustinerkloster zu S. Cruz mit schöner Rotunde u. Park) u. Kirchen, Universität (einzige in Portugal, gestiftet für Lissabon 1291, hierher verlegt 1308, mit 5 Facultäten, gegen 1500 Studirenden, Bibliothek, Sternwarte, Naturaliencabinet, Botanischen Garten), königliches Collegium der Künste (mit 13 Lehrern) etc., Fabriken in Fayence, fertigt Leinwaaren, etwas Handel; 18,000 Ew. Geburtsort von Franc. Saa di Miranda. Der Stadt gegenüber liegt Quintade Lagrimas (Thränenhaus), Gefängniß (Mordplatz der Inez de Castro). In der Nähe das Kloster Sta. Clara, mit Begräbniß der hier 1336 verstorbenen Königin Isabelle. – C. ist das Conembrica der Alten, welches jedoch etwas südlich von dem jetzigen C. lag, u. von welchem Ruinen einer Wasserleitung u. Brücke übrig sind. Hier sind 7 portugiesische Könige geboren (Sancho I. u. II., Alfons II., III. u. IV., Peter u. Ferdinand) u. 4 gestorben (Alfons I. u. II., Sancho II. u. Heinrich I.); einige portugiesische Prinzen hatten von ihr den Namen als Herzöge von C. 1755 litt C. durch Erdbeben großen Schaden. Hier am 17. Septbr. 1810 Schlacht, s. Busaco; am 9. März 1844 Aufstand unter Graf Bomfim, s. Portugal (Gesch.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 247.
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