Czetz

[626] Czetz (spr. Tschetz), Johann, geb. 1822 zu Gidofalva im Szeklerlande, trat nach Vollendung seiner Studien in der Militärakademie in Wiener Neustadt 1842 als Lieutenant in ein österreichisches Infanterie-regiment u. wurde 1846 in den Generalstab versetzt. Bei Ausbruch der Ungarischen Revolution von 1848 wurde er von der provisorischen Regierung, der er sich zur Verfügung gestellt hatte, dem ungarischen Kriegsministerium zur Bearbeitung von Berichten u. Instructionen zugetheilt. Später begleitete er den Kriegsminister Meszaros in das Lager von Verbasz u. kam darnach als Militärreferent zum Landesvertheidigungsausschusse. Hier wurde er von Kossuth zum Hauptmann, bald darauf zum Chef des Generalstabes in Siebenbürgen ernannt u. erhielt sodann das Commando der Reste der Armee in Siebenbürgen, welche er zu organisiren begann. Unter Bem focht er hierauf in mehreren Gefechten, wurde rasch nach einander Major u. Oberst, im Mai 1849 Generalmajor u. Commandirender in Siebenbürgen. An den letzten Ereignissen der Ungarischen Revolution, den Unternehmungen gegen die Russen, nahm er keinen Antheil, verbarg sich nach der Waffenstreckung der Ungarn, zunächst bei Freunden u. ging im Frühjahr 1850 nach England. Er schr.: Anleitung zur Erlernung der ungarischen Militärsprache für deutsche Offiziere; Memoiren über Bems Feldzug in Siebenbürgen in den Jahren 1848 u. 1849, Hamb. 1850.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 626.
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