Damiette

[664] Damiette (Damyet), Stadt im Paschalik Unter-Ägypten (Afrika), am östlichsten Arme des Nil u. nahe am See Mansaleh, eine Meile vom Meer im Halbmond gebaut, ungesund; Reis- u. Zuckerbau. Fischerei, Handel mit gesalzenen Fischen, Stapelplatz syrischer Waaren; schöne Kasernen u. große Reismagazine; koptischer Bischof; 30,000 Ew. – D. wurde in der Nähe des alten Pelusium erbaut; bei der Eroberung Ägyptens von den Sarazenen genommen, wurde es 708 u. 852 von den Griechen angegriffen, aber erst 853 auf kurze Zeit eingenommen; 1188 von Kaiser Friedrich I. mit Sturm erobert, aber von den Christen wieder verloren; 1155–69 von den Kreuzfahrern belagert, wieder 1218 von den Kreuzfahrern belagert u. 1219 genommen, aber 1221 dem Sultan von Ägypten wieder übergeben; 6. Juni 1249 von Ludwig dem Heiligen genommen, welcher es als Lösegeld aus der Gefangenschaft zurückgab. 1798 von den Franzosen erobert; am 1. Nov. 1799 hier Sieg der Franzosen unter Kleber über die Türken, s. Französischer Revolutionskrieg. Vgl. Oliverius Scholast., Hist. Damiatina, in Eccards Corpus hist. med. aevi.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 664.
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