Dorner

[270] Dorner, 1) Jakob, geb. 1741 in Ehrenstetten im Breisgau, widmete sich der Malerei, machte seine Studien in Italien, den Niederlanden u. Paris u. ließ sich in München nieder, wo er Galleriedirector wurde u. 1813 st. Er war in keinem Zweige der Malerei fremd u. malte Landschaften, Genrestücke, historische Bilder u. Porträts. In der Münchener Pinakothek befindet sich von ihm: eine Handelsfrau im Kaufgewölbe. Auch ätzte er in Kupfer nach Rembrandts Weise. 2) Joh. Jakob, geb. 1775 in München, Sohn des Vorigen, bildete sich unter seines Vaters Leitung zum Landschaftsmaler. Seine Berg- u. Waldpartien aus dem baierschen Oberland fanden großen Beifall u. gehören zu den ersten Werken der Landschaftsmalerei, welche die Regeneration des Geschmacks zu Ende des 18. Jahrh. bekunden. Nach einer Studienreise durch die Schweiz u. Frankreich wurde D. Gallerieinspector in München. Ein Augenübel lähmte 1818 mehrere Jahre u. ein Schlagfluß 1843 seine künstlerische Thätigkeit; er st. 1852 in München. Werke in der Münchener Pinakothek: Ansicht des Walchensees, Landschaft im Lechthale bei Gewitter, ein Wasserfall u. Landschaft bei Pasing mit einer Mühle. 3) Isaak Aug., geb. 1809 in Neuhausen ob Eck (in Württemberg), studirte seit 1829 Theologie in Tübingen, wurde 1832 Vicar in seinem Geburtsort, 1834 Repetent u. 1838 Professor in Tübingen, 1839 Professor der Theologie in Kiel u. 1847 Professor u. Consistorialrath in Bonn, nachdem er gleiche Stelle vorher 7 Jahre lang in Königsberg bekleidet hatte; er schr.: Entwickelungsgeschichte der Lehre von der Person Christi, Stuttg. 1830; Der Pietismus, bes. in Württemberg, Kiel 1841; Darstellung der Lehre von der Person Christi, Stuttg. 1845 ff., 3 Bde., 2. A. 1853–56; Über Reform der evangelischen Landeskirche, Bonn 1848.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 270.
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