Drontheim

[343] Drontheim (Throndhjem), 1) Stift des Königreichs Norwegen, im N. an das Amt Norrland, im W. an das Nordmeer, im O. an Schweden, im S. an das Stift Bergen, Hedemarkens- u. Christiansamt grenzend, die Ämter Romsdal, Nordre- u. Söndre-Throndhjem u. viele an der Küste liegende Inseln begreifend, umfaßt 913,5 QM., zeichnet sich durch seine vielen, mit Schnee u. Eis bedeckten Berggipfel aus; die höchsten Spitzen sind: das Syl-Fjeld 5590, Vigeln-Fjeld 4570 F., im S. das Dovre-Fjeld u. m. a.; Seen: Snevasen-Band, Öresund- u. Feragensee; Flüsse: Romsdals, Örkel, Glommenelf; rauhes Klima, wenig Ackerbau, mehr Viehzucht; bedeutender ist die Fischerei u. der Bergbau auf Kupfer u. Eisen; 170,000 Ew.; 2) Amt darin (Söndre-Throndhjem), 326,25 QM., wird vom großen Throndhjemsfjord durchschnitten u. enthält viele hohe Gebirge u. Thäler; 3) Hauptstadt des Stiftes, Sitz eines Stiftamtmanns u. Bischofs, ehemals Nidaros, weil es an der Mündung des Nidflusses liegt, am Busen gleiches Namens, auf der Landseite durch die Forts Möllenberg, Christiansteen u. Christiansfjeld beschützt; ist fast ganz von Holz gebaut, hat 3 Kirchen, unter denen sich der gothische Dom od. die Olauskirche auszeichnet; Gesellschaft der Wissenschaften mit wissenschaftlichen Sammlungen, mehrere Schulen, Taubstummeninstitut, Spital, Zucht-, Waisenhaus, Branntweinbrennereien, Zuckersiederei, Handel mit Kupfer, Eisen, Holz, Fischen, bes. Häringen; 16,000 Ew.; 1/4 Meile von der Stadt liegt die kleine Festung Munkholm, zur Beschützung der Rhede u. der Stadt selbst von der Seeseite dienend. – D. wurde vom König Olaf I. Trygväson 997 gegründet u. war Residenz der Könige; das schon im 11. Jahrh. gestiftete Stift zu D. wurde 1152 zu einem Erzbisthume erhoben. 1658 wurde D. von den Schweden, denen es in dem Roeskilder Frieden zugesprochen worden war, erobert, ihnen aber 21. Dec. desselben Jahres nach 21/2 monatlicher Belagerung von den Dänen abgenommen u. blieb ihnen in dem Kopenhagener Frieden 1660. D. ist öfter von Feuersbrünsten, so 1841 u. 1842, 1844, 1846 u. 1857, heimgesucht worden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 343.
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