Dummheit

[394] Dummheit, 1) natürliche od. entstandene Schwäche des Verstandes aus krankhafter Affection des Gehirns, die sich bes. im Mangel an Urtheil zeigt, s. Blödsinn; 2) unverständiges Benehmen; 3) Unwissenheit; 4) Krankheit der Pferde, welche den stillen Koller haben, od. leberkrank sind, u. der Schafe, welche die Drehkrankheit (s.d.) haben. Bei den Schweinen heißt sie Dummkrankheit; die Thiere sind träge, abgestumpft, rennen zuweilen an Alles an, kratzen mit den Füßen, beißen u. stehen dann bald wieder wie betäubt da; oft entstehen auch Krämpfe u. Zähneknirschen, Rüssl u. Ohren sind heiß, die Augen sehr roth u. feurig; nach 2 bis 3 Tagen erfolgt der Tod. Ursachen sind Erhitzung u. Genuß schädlicher Stoffe, bes. Pökellake, Schierling, Bilsenkraut, Nachtschatten, Mutterkorn; Heilung: das Thier wird kühl gehalten, ein reich licher Aderlaß gemacht, Klystiere u. auf den Kopf kalte Umschläge gegeben. Innerlich gibt man ein starkes Brechmittel, dann Salpeter u. Glaubersalz, bis Laxiren erfolgt; zu beiden Seiten des Halses macht man Einreibungen von Cantharidensalbe.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 394.
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