Fauche Borel

[133] Fauche Borel (spr. Fohsch Borel), Louis, geb. 1762 in Neufchatel, war erst Buchdrucker; beim Ausbruch der Französischen Revolution unterstützte er die royalistischen Bestrebungen mit Wort u. Schrift u. wurde deshalb verbannt; 1795 unterhandelte er im Namen der Bourbons mit Pichegrü, wurde verhaftet, knüpfte, als er wieder freigelassen wurde, die Verständnisse mit den Bourbons wieder an, ging nach England, dann wieder in Aufträgen für die Bourbons nach Paris, wo er wieder verhaftet u. nur auf die Fürsprache des preußischen Gesandten von der Strafe befreit u. auf preußisches Gebiet gebracht wurde; 1804 verbreitete er nochmals Proclamationen für Ludwig XVIII., ging dann nach England, von dort nach Schweden u. 1806 wieder nach London; kam 1814 mit den Verbündeten nach Paris, ging mit dem Fürsten Hardenberg nach London u. dann nach Neufchatel. 1815 ging er über Genf zu Ludwig XVIII., wo er, für. einen Spion Napoleons gehalten, in Brüssel gefangen gesetzt, durch preußische Verwendung aber befreit wurde, dann nach Paris u. von da nach London, wo er von einem Jahrgehalt lebte. Er wurde zuletzt preußischer Generalconsul in Neufchatel u. endigte sein Leben 1829 daselbst durch einen Sturz aus dem Fenster. Seine Memoiren gab er Paris 1815, u. da sie hier unterdrückt wurden, Brüssel 1816 heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 133.
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