Flußperlenmuschel

[394] Flußperlenmuschel (Unio margaritifer Brug., Mya margaritifera L.), Art aus der Gattung Klaffmuschel; Schalen dick, außen rauh u. schwarz, inwendig schön perlmuttern, Wirbel abgerieben: finden sich in einigen Flüssen u. Bächen (der Elster) in Sachsen, Schottland, Böhmen, Schlesien, in Franken u. der Moldau, u. enthält Perlen (Flußperlen), welche occidentalische genannt werden u. zuweilen fast so schön, wie die orientalischen sind. In Sachsen sind sie seit 1621 Regal, u. die Elster bis Ölsnitz deshalb in 10 Districte getheilt, von denen in jedem Jahre einer durchsucht wird. Nachdem die Muschel geöffnet ist, wird sie, wenn sie keine Perlen enthält, wieder ins Wasser geworfen. Eigene Aufseher sind bestellt; 1835 fand man 172, 1836 163 F-n; 1835 wurde aus den voigtländischen Perlen ein Collier, 3000 Thlr. an Werth, für das Grüne Gewölbe in Dresden zusammengesetzt. Der Fang dauert 16–18 Wochen. Manche der gefundenen Perlen sind auf 20 u. mehr Thaler geschätzt worden. In Rußland gilt das Loth große Perlen 60 Rubel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 394.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: