Gönner [2]

[468] Gönner, Nik. Thaddäns v. G., geb. 18. Dec. 1764 in Bamberg, wurde 1790 Professor der Rechte daselbst, 1799 Professor des Staatsrechts in Ingolstadt, kam mit der Universität 1800 nach Landshut u. wurde 1804 beständiger Prokanzler derselben; 1811 Mitglied der geheimen Rathscommission zur Ausarbeitung des neuen Gesetzbuches in München, 1812 Director des Appellationsgerichts im Isarkreise, 1813 geadelt, 1815 geheimer Justizsecretär u. 1817 Staatsrath; er las auch Collegia über philosophische Rechtswissenschaft in München u. st. hier 18. April 1827. Er ist der Gründer der philosophischjuristischen Schule u. schr.: Grundsätze der juristischen Praxis, Bamb. 1797, 2. Aufl., Landsh. 1806; Entwickelung des Begriffs etc. deutscher Staatsrechtsdienstbarkeiten, Erlang. 1800; Auserlesene Rechtsfälle, Landsh. 1801–5, 4 Bde.; Handbuch des gemeinen deutschen Processes, Erl. 1801–4, 4 Thle.; Archiv der neuesten juridischen Literatur u. Rechtspflege, Tüb. 1803–9, 3.–6. Bd.; Deutsches Staatsrecht, Landsh. 1804; Archiv für die Gesetzgebung u. Reform des juridischen Studiums, ebd. 1808–12, 4 Bde.; Über den Begriff eines Notherben, ebd. 1812; Entwurf eines Gesetzbuchs über das gerichtliche Verfahren in bürgerlichen Rechtssachen, Erl. 1815–17, 3 Bde.; Commentar über das Hypothekengesetzbuch für Baiern, Münch. 1823, 2 Bde.; Von Staatsschulden, deren Tilgungsanstalten u. vom Handel mit Staatspapieren, ebd. 1826; mit Schmidtlein gab er heraus: Jahrbuch der Gesetzgebung u. Rechtspflege im Königreich Baiern, ebd. 1818–20, 3 Bde. Auch die neueren Gesetzbücher Preußens, Sachsens, Rußlands u. Österreichs wurden seiner Kritik unterworfen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 468.
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