Gaudin

[13] Gaudin (spr. Gohdäng), 1) Martin Michael, Charles G., Herzog von Gaeta, geb. 1756 in St. Denis; trat im 17. Jahre in ein Steuerbureau, wurde Chef einer Unterabtheilung, nahm aber 1794 seine Entlassung u. zog sich nach Soissons zurück. Später wurde er Generalcommissär der Posten, 1789 Mitglied der Verwaltung der Nationalschatzkammer u. nach der Revolution vom 18. Brumaire Finanzminister; er verbesserte die Angelegenheiten des Schatzes sehr, hob die Rente u. ordnete das französische Finanzwesen. Auf seinem Antrieb wurde bes. das Kataster zur Ausgleichung der Steuern entworfen. 1805 war er bei der Commission, welche Genua, u. 1811 bei der, welche die Elb- u. Wesermündungen Frankreich einverleibte. 1809 war er zum Herzog von Gaeta ernannt worden. 1814 zog er sich von den Geschäften zurück, wurde bei der Rückkehr Napoleons zum Pair erhoben u. saß von 1815–18 als Abgeordneter in der Deputirtenkammer. Von 1820–34 war er Gouverneur der französischen Bank, zog sich dann aber nach Jeunevillers zurück u. starb dort 15. Nov. 1841. Seine Mémoires souvenirs etc., Par. 1826, 2 Bde. u. Suppl. 1834, sind für die Geschichte des französischen Staatscredits von großer Bedeutung. 2) Jean, st. 1833 als Pastor in Nyon im Canton Waadt u. schr.: Agrostologia helv., Par. 1810, 2 Bde.; Flora helv., Zür. 1828–30, 6 Bde.; der 7. Bd., ebd. 1833 auch unter dem Titel: Liber man. helv. botanicus in usum viatoris botanophili Helvetiam peragrantis; Die Synop. florae helv. vollendete u. gab Monnard heraus, ebd. 1836.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 13.
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