Glinski

[409] Glinski, Michael Fürst G., hatte lange Zeit unter Herzog Albrecht von Sachsen in Deutschland u. unter Kaiser Maximilian I. in Italien gefochten; nach seiner Rückkehr nach Polen wurde er Günstling des Königs Alexander II., was ihm viele Feinde zuzog, u. unter König Sigismund wurde er beschuldigt, nach der Krone gestrebt zu haben, u. deshalb seiner Würden u. Güter beraubt. Er nahm darauf Dienste beim russischen Großfürsten Wasili III. Iwanowitsch, eroberte für diesen 1514 Smolensk u. fügte den Polen vielen Schaden zu. Da jedoch Wasili seine G. gegebenen Versprechungen nicht hielt, so versuchte Letzter, sich mit den Polen auszusöhnen, wurde aber verrathen u. ins Gefängniß geworfen. Der Übertritt zur Griechischen Kirche verschaffte ihm jedoch die Freiheit u. nach Wasilis Tode die Vormundschaft über dessen Prinzen. Doch ließ ihn die von ihm wegen ihres Lebenswandels getadelte Wittwe Wasilis, die Czarin Helena, aufs Neue verhaften u. im Gefängniß blenden; er starb 1534. Sein Leben ist mehrfach besungen u. von dem polnischen Dichter Wezyk als Tragödie bearbeitet worden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 409.
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