Godĕrich

[437] Godĕrich, Frederick John Robinson, Viscount G., Graf von Ripon, jüngerer Sohn des Lords Grantham, geb. 1. Novbr. 1782, wurde 1804 Privatsecretär bei dem Lordstatthalter von Irland, Hardwicke, ging 1807 mit Pembrocke nach Wien; 1804 für Carlow u. 1827 für Ripon ins Parlament gewählt, machte er besonders 1809 durch die Empfehlung der Fortsetzung des Krieges gegen Spanien Aufsehen; war unter Castlereagh Unterstaatssecretär, 1810 unter York bei der Admiralität; 1812 Mitglied des Geheimen Raths u. Vicepräsident des Handelsbureaus; 1815 brachte er die, die Einfuhr des ausländischen Weizens beschränkende Getreidebill vor das Parlament, welche auch durchging. Dies rief eine solche Erbitterung unter der Bevölkerung von London hervor, daß mehrere Aufläufe entstanden, bei deren einem G-s Haus gestürmt u. seine Gemäldesammlung zerstört wurde; ein am anderen Tage auf sein Haus wiederholter Angriff wurde durch militärische Gewalt abgewiesen. G. wurde 1822 Kanzler der Schatzkammer, wo er zweckmäßige Ersparnisse eintreten ließ u. auch sonst freieren Ansichten huldigte, 1827 Staatssecretär für die Colonien u. darauf zum Viscount G. von Norton ernannt. Nach Cannings Tode im August 1827 wurde er erster Lord der Schatzkammer, nahm aber bald wieder seine Entlassung, übernahm 1830 unter Grey das Colonialamt, wurde zum Grafen von Ripon erhoben, unterstützte die Reformbill, wurde 1833 Großsiegelbewahrer, trat 29. Mai 1834 mit dem Ministerium Grey zurück, aber 1841 unter Peels Ministerium wieder als Handelsminister ein, wurde 1843 Präsident der Ostindischen Controle, zog sich 1846 ins Privatleben zurück u. st. Ende Januar 1850. Ihm folgte sein Sohn Lord Goderich, geb. 1827, Mitglied des Unterhauses für West-Yorkshire.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 437.
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