Hama

[891] Hama, 1) türkisches Liwa im Ejalet Scham (Damaskus) in Syrien, umfaßt den nördlichen Theil des Ejalets; Gebirge im W.: Dschebel Ala, Dsch. Erbaun u. Zweige des Dsch. Nasairijeh; im O.: Dsch. Schobeit u.a.; weite unfruchtbare Ebenen; Wasser findet sich nur im westlichen Theile, hier der Aasi (Orontes) u. viele fruchtbare Thäler, im östlichen mehrere heiße Quellen, ein Bitterbrunnen u. ein kleiner Salzsee; 2) eines der beiden Müdirate, in welche das Liwa getheilt wird; 3) Hauptstadt darin am Aasi; ummauert, hat große Gärten, enge zum Theil bedeckte Straßen, große Bazars, weitläufige Wasserleitungen, öffentliche Bäder, Woll-, Baumwoll- u. Seidenwebereien, beträchtlichen Handel; 45,000 meist arabische Ew. – H. ist das alte, als Handelsplatz bekannte Hamath (Emath); ursprünglich phönicische Gründung, später aber von Syrern besetzt, wurde es Sitz eines eigenen Königs; unter Tiglath-Pileser wurde es von den Assyrern erobert, welche nach der Abführung der zehn Stämme Israel Hamathiten nach dem entvölkerten Gebiet schickten, die ihre Stammgottheit Esimah mit dahin brachten. In der griechisch macedonischen Zeit erhielt die Stadt den Namen Epiphania; im Mittelalter wurde es Hauptstadt[891] eines kleinen Reiches, unter dessen Fürsten bes. der Historiker Abulfeda bekannt ist, der auch 1331 hier starb.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 891-892.
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