Heideloff

[166] Heideloff, 1) Victor Peter, geb. 1757 in Stuttgart; auf der Karlsschule zu gleicher Zeit mit Schiller gebildet, Decorationsmaler, erblindete seit 1804 fast gänzlich u. st. als Professor, Hof- u. Theatermaler 1816 in Stuttgart; er machte sich um die Bühne bes. verdient, daß er sie u. die Kostüme von französischem Ungeschmack reinigte. 2) Karl Alex., Sohn des Vor., geb. 2. Febr. 1788 in Stuttgart; Maler u. Architekt, erhielt seine erste Bildung von seinem Vater, ging 1816 nach Koburg, 1821 nach Nürnberg u. wurde dort später städtischer Architekt u. Professor der Polytechnischen Schule; er war in neuester Zeit mehrfach für die Herzöge von Koburg u. von Meiningen u. für den Grafen Wilhelm von Württemberg beschäftigt. Er handhabt mit unglaublicher Schnelligkeit die architektonischen Formen, bes. des altdeutschen Baustyls. Werke: die Wiederherstellung der Jakobskirche, der Moritzkapelle, der alten Veste, der St. Sebalds- u. St. Lorenzkirche etc. zu Nürnberg, des Doms in Bamberg, der Veste zu Koburg, des Altensteins bei Meiningen, Schloß Reinhardsbrunn bei Gotha, die katholische Kirche zu Leipzig, die Stadtkirchen in Sonnenberg u. Oschatz etc. Er schr.: Architektonische Zeichnungslehre für polytechnische Schulen, Nürnb. 1827, Fol.; Der Bau- u. Möbelschreiner, ebd. 1832–37, 4 Hefte; Anleitung zur Schattenconstruction, ebd. 1834; Der Tüncher, ebd. 1835; Nürnbergs Baudenkmale der Vorzeit, ebd. 1838; Der christliche Altar, ebd. 1838, u. v. a. 3) Victor Manfred Adolf Alexander, Bruder des Vor., geb. 1792; Lehrer an der Kreisgewerbschule in Nürnberg; st. 1850. Gab heraus Vorlegeblätter für technische Schulen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 166.
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