Helsingfors

[227] Helsingfors, 1) früher Statthalterschaft in Finnland; 2) Hauptstadt des Großfürstenthums (seit 1819) u. des Gouvernements Nyland, auf einer Halbinsel am Meere, mit großem u. sicherem Hafen; es enthält Centralbehörden des Großfürstenthums, Paläste für den Senat u. die Adelsversammlung, Alexandersuniversität (1827 aus Abo hierher verlegt) auf dem Senatsplatze (gegen 400 Studirende, Sternwarte, Bibliothek), daneben Botanischer Garten, Magnetisches Observatorium (1845 theilweis abgebrannt), Societas scientiarum Fennica, Finnischer Kunstverein, Cadettencorps für 140 Zöglinge, große Kasernen etc.; in der Stadt u. Umgegend sind viele Fabriken, bes. in Segeltuch, Tabak, Leinwand, auch künstliche Mineralwasser; im Sommer lebhafter Handel (Getreide u. Schiffsmaterial) u. Seebad; 14,200 Ew., der Hafen ist stark befestigt, in der Stadt selbst die Forts Ulrikaborg u. Braborg, nach der Seeseite die Feste Sweåborg (s.d.) H. wurde von Gustav I. von Schweden erbaut, brannte 1728 ab, wurde 1729 befestigt, 2. März 1808 von den Russen unter Buxhöwden besetzt u. brannte 1809 abermals ab; seit 1815 ist es großartig neu aufgebaut, 1854 wurde es von den Franzosen in Blockadezustand erklärt u. im Juni 1858 wieder von einer großen Feuersbrunst heimgesucht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 227.
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