Jacobäa

[698] Jacobäa (Jacobe), 1) J. von Holland, geb. 1400, Tochter des Grafen Wilhelm VI. von Holland. Sie war 1415 vermählt an Johann, Dauphin von Frankreich (st. 1417), folgte ihrem Vater 1417, heirathete dann den Herzog Johann IV. von Brabant, 1423 den Herzog Humphrey v. Gloucester u. von diesem 1430 geschieden, zuletzt 1422 Franz von Borseelen, resignirte, vom Herzog von Burgund gezwungen, 1433 auf Holland u. st. 1436 auf Schloß Teilingen am Rhein; s. Holland (Gesch.). 2) J. (Jacobe, Jacobine), Herzogin von Jülich, Tochter des Markgrafen Philibert von Baden u. Mechtildens von Baiern, geb. 1558, wurde, obgleich ihre Eltern Protestanten waren, nach deren Tode bei ihrem Oheim katholisch erzogen u. heirathete 1585 Johann Wilhelm, Sohn des Herzogs Wilhelm IV. von Jülich; als er 1592 seinem Vater folgte, wurde er blödsinnig, u. am Hofe zu Düsseldorf erhob sich durch J., die Räthe ihres Gatten u. den Hofmarschall Schlenker die heilloseste Wirthschaft, J. namentlich ließ sich die gröbsten Ausschweifungen zu Schulden kommen, wurde 1595 auf dem Landtag zu Grevenbroich von den Landständen des Antheils an der Regierung entsetzt u. endlich eingekerkert. Man klagte sie vieler Vergehen an, brachte diese Anklage vor den Kaiser, u. als der Proceß zu lange dauerte, fand man sie im September 1597 in ihrem Bett erdrosselt. Vgl. Haupt, I., Herzogin von Jülich, Cobl. 1820; Kugler, I. (Drama), Stuttg., 1850.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 698.
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