Jesso

[799] Jesso (Jeso, Jezo, Yeso), japanische Insel, nördlich von Nipon, 2800 (mit den Nebeninseln 2950) QM.; wird im Norden durch die Straße De-la-Peyrouse von der Insel Krafton getrennt, hat mehrere Busen (Vulkansbai, Suchtelen, Gute Hoffnung, Stroganow), viele Gebirge (zum Theil mit Schneegipfeln u. Vulkanen, als Rumowsky, Tilesius, Pallas), daher kaltes, der Cultur nicht günstiges Klima (bes. auf der Westseite), mit Schnee (vom Nov. bis April); Vorgebirge: Nadesdha, Nowosilzow, Kutusow, Malespina; die Einwohner sind Japaner u. Ainos (s.d.); jene treiben vorzüglich Fischerei, Holzcultur u. Jagd; Producte: Gold u. Silber, doch wird Blei bes. benutzt. J. bildet einen japanesischen Schutzstaat, steht unter einem besonderen Gouverneur u. ist Japan tributpflichtig. Es zerfällt in a) das Gouvernement Matsmai, mit der Stadt Matsmai, Hafen, Leuchtthurm, viele Paläste u. Tempel, Handel; 50,000 Ew.; Hauptstadt der Insel; b) das Gouvernement Ainokhuni (Stadt Attis, Fort u. Hafen); c) die kleineren Inseln Okosir, Osima, mit Kosima etc.; d) die Kurilen. – J. wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. bekannt, besucht 1620 von Hieronymus de Angelis, 1643 vom Holländer Vries, 1739 von den Russen, später von La Peyrouse u. von Krusenstern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 799.
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