Junta [2]

[188] Junta (Gionti, Giunta od. Zonta), Buchdruckerfamilie des 15. Jahrh. in Italien, von wo aus sie sich nach Lyon, Burgos, Salamanca u. Madrid verbreitete; sie sind die ersten, welche Ausgaben der alten Klassiker (Juntinische Ausgaben) druckten. Ihr Buchdruckerzeichen ist eine große Lilie, Wappen der Stadt Florenz, woher die ganze Familie stammt u. wo sie 1489 durch Decret zum Range einer Patricierfamilie erhoben wurde. Merkwürdig sind: 1) Luca Antonio, siedelte 1480 von Florenz nach Venedig über, betrieb bis 1498 nur Buchhändlergeschäfte, gründete 1499 eine eigne Officin u. st. 1537. Die Officin ging unter der Firma: Haeredes L. A. de Giunta, zunächst an seinen Sohn Tommaso über u. bestand bis 1657. 2) Filippo, Neffe des Vor., geb. 1450 in Florenz, gründete 1497 eine Druckerei in Florenz u. st. 1517. Er erhielt vom Papst ein Privilegium auf den Druck griechischer u. römischer Klassiker auf 10 Jahre. 3) Bernardo, Sohn des Vor., druckte ebenfalls Vieles, nannte sich jedoch nur selten in seinen Drucken; er st. 1550. 4) Filippo, Nachkomme des Vor., lebte um 1604 in Florenz u. fuhr in dem Geschäft seiner Voreltern fort. 5) Tommaso, Sohn von J. 1), um 1537–50. 1557 brannte die Druckerei der J. in Venedig ab, wurde aber wieder aufgebaut, gab 1608 einen Katalog ihrer Bücher u. bestand noch 1642. Einen Nebenzweig der J-s verpflanzte 6) Jacopo J. nach Lyon, wo er 1520 eine Druckerei besaß, welche noch seine Nachkommen 1592 hatten. Auch in Spanien kamen Officinen der Gionti vor, so von 7) Juan, 1526–52 zu Burgos u. Salamanca; 8) Filippo, 1582 bis 1593 zu Burgos, wahrscheinlich derselbe, wie J. 4) 9) Giulio, 1595 zu Madrid, st. 1618. Endlich 10) Tommaso, 1594–1624 in Madrid, seit 1621 königlicher Buchdrucker vgl. A. M. Bandini, Juntarum typographiae annales, Lucca 1791, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 188.
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