Löben

[455] Löben, ein der Lutherischen Confession folgendes, 1642 in den Freiherrn- u. 1790 in den Grafenstand erhobenes Geschlecht, welches zu dem ältesten u. angesehensten Adel in Sachsen, Schlesien, den Lausitzen, der Mark Brandenburg u. in Böhmen gehört u. gegenwärtig in der preußischen Oberlausitz begütert ist. 1) Graf Otto Heinrich, Sohn des 1804 verstorbenen kursächsischen Geheimen Rathes u. Cabinetsministers Grafen Otto Ferdinand, geb. 18. August 1786 in Dresden, studirte die Rechte in Wittenberg, lebte 1807 abwechselnd in Heidelberg, Wien, Berlin u. Nennhausen, machte im Sächsischen Banner den Freiheitskrieg mit u. st. hier den 3. April 1825. Als Dichter gehörte er zu der Romantischen Schule u. schr. zum Theil unter dem Pseudonym Isidorus Orientalis: Guido (Roman) 1808; Blätter aus dem Reisebüchlein eines andächtigen Pilgers, 1808; Gedichte, 1810; Arkadion (Schäfer- u. Ritterraman), 1811 f., 2 Bde.; Hesperiden, Lpz. 1816; Lotosblätter (Fragmente), Bamb. 1816 f., 2 Bde. etc.; die Romane Ritterehr u. Minnedienst, Berl. 1819; Die Irrsale Clotars u. der Gräfin Sigismunda, Altenb. 1821; Erzählungen, Dresd. 1822–24, 2 Bde.; Der Pilger u. die Pfalzgräfin (Ritterlied), 1825. Jetziger Chef ist: 2) Graf Albrecht, Bruder des Vor., geb. 1800, ist Landesältester u. Vorsitzender des Communallandtags des Markgrafenthums Oberlausitz, Mitglied des preußischen Herrenhauses auf Lebenszeit u. seit 1828 mit Maria geb. Gräfin von Lippe-Biesterfeld-Weissenfeld vermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 455.
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