La Roche [1]

[130] La Roche (spr. La Rosch), 1) Georg Michael,[130] geb. 1720 in Bischofsheim, hieß Anfangs Frank, wurde von seinem Pflegevater, dem Grafen Friedrich von Stadion, als Oberamtmann zu Birchheim angestellt, heirathete 1760 die Folgende, wurde dann kurfürstlicher Geh. Rath u. Kanzler in Trier, erhielt aber wegen seiner Briefe über das Mönchswesen den Abschied, privatisirteseit 1780 in Speier, dann in Offenbach u. st. 1789. Er schr.: Die (satyrischen) Briefe über das Mönchswesen, 1. Thl., 1771, fortgesetzt von Ribbeck. 2) Marie Sophie, geb. 1731 in Kaufbeuern (nach And. in Augsburg). Ihr Vater, Gutermann Edler von Gutershofen, war Arzt; sie war Anfangs mit dem Italiener Bianconi verlobt, doch löste sich das Verhältniß, da Bianconi die Erziehung der Kinder in Katholischer Confession verlangte; darauf faßte Wieland eine innige Neigung zu ihr, u. endlich heirathete sie den Vor., lebte mit ihm in Trier, Speier u. Offenbach u. starb 18. Febr. 1807 an letzterem Orte, seit 1789 Wittwe; begraben wurde sie in dem Dorfe Bürgel. Sie schr.: Das Fräulein von Sternheim, Lpz. 1771; Erscheinungen am See, ebd. 1798; Melusinens Sommerabende, Rudolst. 1806, u. m. a. Vgl. Ludmilla Assing, Sophie von La Roche, die Freundin Wielands, Berl. 1859. 3) Karl, geb. 1796 in Berlin, Schauspieler, war zuerst in Danzig, dann in Lemberg u. Königsberg engagirt u. folgte 1822 dem Rufe nach Weimar, ging 1833 zum Hofburgtheater nach Wien, wo er, da er früher auch in der Oper wirkte, sich ausschließend dem Schauspiel widmete u. als Komiker u. Intriguant Liebling des Wiener Theaters wurde. 4) Paul de la Roche, s. Delaroche.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 130-131.
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