Lamarque

[52] Lamarque (spr. Lamark), Maximilian Graf L., geb. 1770 zu St. Sever im Departement Landes, trat 1791 als gemeiner Soldat in die französische Armee, wurde Grenadierhauptmann unter Latour d'Auvergne, war 1790 im Vortrab der Pyrenäenarmee unter Moncey, wurde Brigadegeneral, diente in Italien u. am Rhein, zeichnete sich bei Hohenlinden aus, befehligte dann als General eine Brigade im österreichischen Feldzuge, dann eine Division, wurde in Tyrol von einer Lawine verschüttet, vertheidigte sich in Unteritalien mit 8 Gefährten gegen Fra Diavolos Bande von 50 Mann, wurde darauf Adjutant u. dann Chef des Generalstabes bei dem König Joseph von Neapel; er entriß den Briten die Insel Capri, zeichnete sich 1809 in Österreich u. 1812 in Rußland aus, siegte bei Villeneuve, Pavia, dann in Spanien, erhielt von Napaleon 1815 das Commando der ersten Heeresabtheilung zu Paris, befehligte die Truppen in der Vendée, flüchtete nach der Schlacht von Waterloo nach Belgien, kam 1818 nach Frankreich zurück, wurde 1828 Deputirter, nach den Julitagen Befehlshaber in den westlichen Departements, erhob sich in der Kammer gegen die Verträge von 1815, gehörte 1831–32 zu den Abgeordneten, die für Polens Nationalität u. Italiens Unabhängigkeit sprachen, u. st. 1. Juli 1832; er schr. u.a.: Mém. sur les avantages d'un canal de navigation parallèle à l'Adour, Paris 1825; De l'esprit militaire en France; Memoiren, Brüssel 1815.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 52.
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