Laplace

[122] Laplace (spr. Laplaß), 1) (lat. Placeus, Placäus), Josua, geb. 1606 in der Bretagne, war erst Lehrer der Philosophie in Saumur, wurde 1625 Prediger in Nantes u. 1632 Professor der Theologie in Saumur, wo er 17. Aug. 1655 st. Er hat sich ausgezeichnet durch die versuchte Berichtigung des Dogma über die Imputation der Sünde Adams, worüber es in der Reformirten Kirche zu Streitigkeiten kam. Seine Werke, Fran. 1699, Aubenas 1702, 2 Bde. 2) Pierre Simon, Marquis de L., geb. 1749 in Beaumont-en-Auge im Departement Calvados (Frankreich), Sohn eines Landmanns, war anfangs Lehrer der Mathematik in Beaumont, dann Mitglied der Akademie der Wissenschaften, des Nationalinstituts u. des Längenbureaus in Paris, auch zu Anfang der Consularregierung eine kurze Zeit Minister des Innern; Bonaparte ernannte ihn zum Mitglied des Senats, dann zum Vicekanzler u. endlich zum Kanzler desselben. Er war es hier bes., welcher 1805 die Wiedereinführung des Gregorianischen Kalenders in Frankreich bewirkte. 1814 stimmte er für die Absetzung Napoleons, wurde nach der Restauration Marquis u. Pair u. st. den 5. Mai 1827 in Paris. Er schr.: Exposition du système du monde, Par. 1796, 6. Aufl. 1835 (deutsch von Hauff, Frankf. a. M. 1797); Théorie du mouvement et de la figure elliptique des planètes, Par. 1784 (deutsch von Ide, Berl. 1800); Mécanique céleste, Par. 1800–6, 4 Bde., nebst 5 Suppl., ebd. 1806, 2. Aufl. 1830–39 (deutsch von Burkhardt, Berl. 1800–2, 2 Bde.); Théorie analyt. des probabilités, Par. 1812, 3. Aufl. 1820; Essai philos. sur les probabilités, Par. 1816, 6. Ausg. 1840 (deutsch von Tönnies, Halberst 1819); Oeuvres complètes, Par. 1843–48, 7 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 122.
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