Lesuire

[306] Lesuire, Georg Wilhelm von L., geb. 9. Juni 1789 zu Weneringhausen im Fürstenthum Waldeck, trat 1806 in die bairische Armee ein, wurde 1807 Oberlieutenant u. machte 1809 den Feldzug in Tyrol, Baiern u. Österreich mit; er wurde während des Feldzuges von 1812 gegen Rußland zum Hauptmann befördert, sodann erst zum Adjutant des französischen Generals Riccard in Danzig, hierauf des Generals Zoller ernannt, nahm an der Einnahme von Würzburg u. an der Schlacht von Hanau Theil, wurde als Ordonnanzoffizier zum Fürst Wrede commandirt u. leitete unter General Rechberg einen großen Theil der Generalstabsgeschäfte. 1815 wurde er einer der Adjutanten des[306] Fürsten Wrede, rüchte 1817 zum Major vor u. erhielt 1822 den Befehl über ein Jägerbataillon zu Burghausen. Seit 1832 Obristlieutenant, kam er 1833 nach Griechenland, wo ihm mit dem Generalsrange das Kriegs- u. Marineministerium übertragen wurde. Er kehrte 1835 nach Baiern zurück, wurde Oberst u. Regimentscommandeur, erhielt 1840 unter der Beförderung zum Generalmajor das Commando der zweiten Armeedivision, 1848 als Generallieutenant das der dritten u. später der ersten Armeedivision u. wurde Kriegsminister. In dieser Stellung erließ er außer vielen andern Verfügungen die Instruction für den Waffengebrauch bei inneren Unruhen. Nach kurzer Verwaltung jedoch trat er wieder aus dem Cabinet, übernahm von Neuem das Commando der dritten Division u. st. 10. März 1852 in Nürnberg.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 306-307.
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