Ludolf [1]

[573] Ludolf, I. Fürsten: 1) L., angeblich aus dem Stamme Wittekinds des Großen, wurde um 850 von Ludwig dem Deutschen als erster Herzog von Sachsen eingesetzt; er st. 864; seine Söhne Bruno u. Otto der Erlauchte folgten ihm nach einander; s. Sachsen (Gesch.). 2) L., Herzog von Schwaben, Sohn Otto der Großen u. der Editha von England, geb. um 904, vermählt 939 mit Ida, Tochter Hermanns von Schwaben u. 949 dessen Nachfolger im Herzogthum; er ward 950 zwar von seinem Vater als Nachfolger auf dem deutschen Königsthron erklärt, da er aber befürchtete, daß die Kinder von Adelheid, der zweiten Gemahlin Ottos des Großen, vorgezogen werden könnten, so verband er sich 952 gegen seinen Vater u. dessen Bruder, Herzog Heinrich von Baiern, mit anderen Mißvergnügten u. machte eine Empörung, s.u. Deutschland (Gesch) V. L. bat endlich 955 um Friede- u. wurde begnadigt, jedoch des Herzogthumberaubt. Nach Italien geschickt, schlug er 956 den König Adelbert, Sohn Berengars, u. st. in Pombia bei Novara. II. Hochmeister: 3) L. König von Weizau, 1342–45 Hochmeister des Deutschen Ordens, s. Preußen (Gesch.). III. Erzbischöfe A) von Magdeburg: 4) L., geb. zu Kroppenstädt im Halberstädtischen, studirte in Paris, wurde nach seiner Rückkehr nach Deutschland erst Scholaster, dann Dechant am[573] Dom in Magdeburg u. 1192–1205 Erzbischof, s. Magdeburg. B) Von Trier: 5) L., ein Sachse, früher in Goslar, 994–1008 Erzbischof in Trier.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 573-574.
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